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Der Mutterpass – das wichtigste Dokument in der Schwangerschaft

Mutterpass

Juhu! Es gibt einen Grund zu feiern, denn Ihr seid schwanger! Der Mutterpass sollte, sobald Ihr ihn von eurem Frauenarzt ausgehändigt bekommt, von nun an euer ständiger Begleiter sein. Warum das so ist, was die vielen kleinen Abkürzungen bedeuten und wofür er wichtig ist, erklären wir euch in diesem Artikel. Doch bevor es losgeht machen wir einen kleinen Exkurs und klären die Frage, warum und seit wann gibt es ihn überhaupt?

Seit wann gibt es den Mutterpass?

Der Mutterpass wurde 1961 eingeführt und seitdem stetig aufgrund neuester Erkenntnisse weiterentwickelt und angepasst. Ziel des Mutterpasses ist es, den Verlauf eurer Schwangerschaft inklusive aller Untersuchungen, dokumentarisch festzuhalten. Das ist ausgesprochen wichtig, denn vor der Einführung vom Mutterpass starben in Deutschland noch viele Mütter und Kinder. Einer Quelle zufolge, lag die Zahl bei circa 200 Müttern von 100.000. Seitdem man den Mutterpass verwendet, ist diese Zahl von 200 auf knapp 10 gefallen. Darin erkennt ihr, wie wichtig dieser ist und weshalb ihr ihn unbedingt immer bei euch tragen solltet.

Ab welcher SSW bekommt man den Mutterpass ausgehändigt?

Durchschnittlich lässt sich sagen, dass Ihr ihn frühestens von eurem Frauenarzt oder der Hebamme ausgehändigt bekommt, wenn diese zum ersten Mal den Herzschlag eures Kindes feststellen. Dies ist meistens ab der 5. SSW der Fall. Allerdings kann es auch sein, dass euer Arzt zunächst noch einige Untersuchungen durchführt und ihn erst dann an euch aushändigt. Also rechnet damit zwischen der 5.ten und 12. Schwangerschaftswoche.

Wofür braucht man den Mutterpass – warum muss man ihn immer dabei haben?

Wie bereits angedeutet, werden im Mutterpass viele wichtige Vorsorgeuntersuchungen und auch der errechnete Geburtstermin dokumentarisch festgehalten. Das ist zum Einen wichtig, damit man eventuelle Risiken im Verlauf der Schwangerschaft frühzeitig erkennen und minimieren kann, aber auch für Notfälle. Beispielsweise wenn Ihr plötzlich ohnmächtig werdet, oder wenn Ihr (was wir natürlich nicht hoffen) einen Unfall habt. Auf diese Weise kann der Notfallarzt sofort Einblick in alle Untersuchungen nehmen und diese in seinen Befund miteinbeziehen. Besonders bei Risikoschwangerschaften, aber auch bei jeder normal verlaufenden Schwangerschaft, ist der Mutterpass ein sehr wichtiges und aufschlussreiches Dokument. Darum: 

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Habt ihn immer und überall bei euch!

Mutterpass –  was steht drin?

Wenn Ihr den Mutterpass das erste Mal in den Händen haltet, tauchen ziemlich wahrscheinlich jede Menge Fragezeichen vor euch auf. Viele Seiten mit vielen Abkürzungen, die aber nichts Schlimmes bedeuten. Es geht vielmehr darum, wichtige Untersuchungen und Entwicklungen eures Babys festzuhalten, um bei eventuellen Notfällen auf diese wichtigen Daten schnell zugreifen zu können. Hier seht Ihr nun im Kurzüberblick, was auf den einzelnen Seiten eingetragen wird.

Mutterpass Seite 1 & 2

Seite 1: Wenn ihr den Mutterpass aufschlagt, findet ihr auf der linken Seite allgemeine Hinweise für Schwangere und auf der rechten Seite 1 gibt es Platz für die Kontaktdaten von eurem Frauenarzt, eurer Hebamme und des Krankenhauses. Außerdem werden dort die jeweiligen Untersuchungstermine eingetragen.

Seite 2: Oben auf der Seite wird euer Name, euer Geburtsdatum und eure Adresse eingetragen. Direkt darunter werden die ersten Laboruntersuchungen und eure Blutgruppe eingetragen. Ihr findet also auf Seite 2:

  • eure Blutgruppe und den Rhesusfaktor

Eure Blutgruppe ist wichtig für den Notfall und der Rhesusfaktor wichtig für die Geburt eures Kindes. Vielleicht habt Ihr ja schon einmal den Begriff der Rhesusunverträglichkeit gehört. Es gibt Rhe+ und Rhe-. Also Rhesus positiv und Rhesus negativ. Bei 85% aller Europäer ist er positiv. Dann sind in der Regel keine Probleme zu erwarten. Hat die Mutter jedoch Rhe- kann es zu Unverträglichkeiten mit dem kindlichen Blut kommen. Das Blut der Mutter bildet bei Kontakt mit dem Blut des Kindes Antikörper und kann das Blut des Kindes angreifen. Doch es gibt medizinische Wege einer Schädigung des Babys vorzubeugen. Daher ist der Mutterpass so wichtig, denn durch die eingetragenen Untersuchungen kann man all das sofort erkennen und medizinische Maßnahmen einleiten.

  • Antikörpersuchtest

Der Antikörper Suchtest ist eine Blutserum Untersuchung, bei der nach Antikörpern gegen Infektionskrankheiten und auch nach Antikörpern gegen bestimmte Merkmale von roten Blutkörperchen (Rhesus-Unverträglichkeit) gesucht wird. Es wird in der Regel zweimal im Verlauf der Schwangerschaft durchgeführt.

  • Röteln- Antikörpertest

Röteln sind eine sehr ansteckende Infektionskrankheit. Hat man sie einmal gehabt, bleibt man sein ganzes Leben dagegen immun. Wenn Ihr sie allerdings noch nie hattet und plötzlich während eurer Schwangerschaft bekommt, stellt dies ein sehr großes Risiko für euer ungeborenes Baby dar. Es kann zu schwerwiegenden Missbildungen und auch Früh- oder Fehlgeburten führen. Leider sind Impfungen gegen Röteln während der Schwangerschaft nicht möglich. Durch den Röteln-Antikörpertest wird nachgewiesen, ob Antikörper in eurem Blut vorhanden sind und ihr gegen die Krankheit geschützt seid. Ist der Test negativ, so habt Ihr keine Antikörper im Blut und müsst euch unbedingt vor einer Ansteckung schützen. Fällt er positiv aus, so sind in eurem Blut Antikörper gegen Röteln vorhanden. Doch das bedeutet nicht gleichzeitig, dass ein ausreichender Schutz vorhanden ist, denn es hängt zusätzlich von der Konzentration und Zusammensetzung der Antikörper ab. Bitte lasst euch von eurem Arzt genau aufklären.

Mutterpass Seite 3 & 4

Seite 3: Auf Seite 3 findet Ihr weitere Laboruntersuchungen. Und zwar werden hier unter anderem der Antikörpersuchtest und Röteln Antikörpertest wiederholt und die Ergebnisse der Kontrolluntersuchungen eingetragen. Neu sind hier die Untersuchungen nach:

  • Chlamydien 

Bei Chlamydien handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen wird. Festgestellt bzw. ausgeschlossen wird sie über einen Urintest. Sollte eine Chlamydieninfektion vorliegen, kann sich diese bei der Geburt auf das Kind übertragen. Euer Arzt wird euch in diesem Fall darüber aufklären, welche medizinischen Behandlungen möglich sind.

  • LSR Test

Hierbei handelt es sich um die sogenannte Lues-Such-Reaktion. Lues steht für eine weitere Geschlechtskrankheit, nämlich Syphilis. Diese Erreger sind ebenfalls hochansteckend und können bei eurem Baby zu schweren Schädigungen führen. Fällt der Test positiv aus, kann dies jedoch auch bedeuten, dass Ihr diese Krankheit einmal hattet, sie aber vollständig ausgeheilt ist. Aber auch, dass es sich um eine aktuell bestehende Infektion handelt. Bitte lasst euch von eurem Arzt entsprechend aufklären.

  • Hephatitis (HBs Antigen)

Die HBs Antigen Untersuchung steht für Hepatitis B Surface und wird in der Regel zum Ender der Schwangerschaft durchgeführt. Sollte die werdende Mutter positiv auf Hepatitis B getestet werden, kann das Baby glücklicherweise durch eine entsprechende Impfung vor einer Ansteckung geschützt werden.

Seite 4: Solltet Ihr bereits Kind(er) haben, werden auf dieser Seite alle wichtigen Informationen zum Verlauf der vorangegangen Schwangerschaften eingetragen. Dieser gibt den behandelnden Ärzten die Möglichkeit Rückschlüsse auf die aktuelle Schwangerschaft zu ziehen und bei vorangegangen Risikoschwangerschaften, die Befunde entsprechend in die aktuelle Schwangerschaft einbeziehen zu können.

Mutterpass Seite 5 & 6

Seite 5: Auf dieser Seite handelt es sich um die Anamnese und erste Vorsorgeuntersuchungen, was nichts anderes bedeutet, als eure Krankheitsvorgeschichte zu erfassen. Das beinhaltet sowohl frühere Schwangerschaften, als auch eure ganz persönliche Krankheitsvorgeschichte, sofern vorhanden. Auch wird auf Seite 5 vom Mutterpass erfasst, welche Beratungen Ihr im Bezug auf eure Schwangerschaft erhalten habt. (zum Beispiel die Ernährung betreffend, Geburtsvorbereitungen, Zahngesundheit und mehr)

Seite 6: Hier werden besondere Befunde im Verlauf eurer Schwangerschaft eingetragen. Beispielsweise, ob Ihr unter Bluthoch- oder Niedrigdruck leidet, besondere Medikamente einnehmt, ein Alkoholmissbrauch vorliegt, Ihr zu wenig Fruchtwasser habt, eine Gebärmutterhalsschwäche und vieles mehr. Außerdem findet Ihr auf diesen Seiten euren errechneten Geburtstermin.

Mutterpass Seite 7 & 8

Auf diesen beiden Seiten findet Ihr das sogenannte Gravidogramm. Das bedeutet nichts anderes, als das hier der komplette Schwangerschaftsverlauf eingetragen wird. Unter anderem wie euer Baby liegt, seine Herztöne sind, ob und wann ihr Bewegungen vom Baby spürt, wieviel Gewicht ihr zunehmt, wie euer Blutdruck während der Schwangerschaft ist und ob euer Gebärmutterhals Besonderheiten aufweist (zu niedrig liegt, offen oder geschlossen ist). Auch euer Urin wird auf Besonderheiten untersucht, die auf Entzündungen oder beispielsweise einen zu hohen Zuckergehalt hinweisen. So lassen sich eventuelle Krankheiten, Infektionen oder auch Diabetes ausschließen oder erkennen.

Mutterpass Seite 9

Auf Seite 9 wird im oberen Teil unter Katalog A und B eingetragen, welche besonderen Maßnahmen, beispielsweise bei einer vorhanden Diabetes, eingeleitet wurden. Also welche Dosis Insulin Ihr wann erhalten habt usw. Unter dem Punkt „stationäre Behandlungen“ wird eingetragen, ob und weshalb während eurer Schwangerschaft ein Klinikaufenthalt notwendig war. Im letzten Teil unter Cardiotokotraphische Befunde werden die Herztöne und Aktivitäten des Babys erfasst, um eventuelle Abweichungen von der Norm sofort erkennen zu können. Das Gleiche gilt für die Aktivitäten der Gebärmutter, die hier ebenfalls erfasst werden.

Mutterpass Seite 10 & 11

Auf diesen beiden Seiten werden alle Ultraschalluntersuchungen festgehalten. Das umfasst unter anderem die körperliche Entwicklung eures Babys, seine Herztätigkeiten und Bewegungen, die Fruchtwassermenge, seinen Körperumriss, den Umriss seiner Organe und auch die körperliche Entwicklung. Durch die Feststellung von Körper- und Organumriss kann man beispielsweise frühzeitig Fehlentwicklungen feststellen. Dies gilt auch für die Herztätigkeit, denn so kann man bei Unregelmäßigkeiten sofort entsprechende Entscheidungen zur Behandlung treffen.

Mutterpass Seite 12 & 13

Seite 12: Hier werden die Kontrolluntersuchungen des Ultraschalls von Seite 10 und 11 eingetragen. Also die Untersuchungen, welche eventuelle Fehlbildungen beim Baby oder beispielsweise eine Gebärmutterhalsverkürzung frühzeitig erkennen lassen.

Seite 13: Die Normkurven für den fetalen Wachstumsverlauf zeichnen das Wachstum eures Babys (Kopf, Körper) detailliert auf, um auch hier Abweichungen von der Norm frühzeitig erkennen zu können.

Mutterpass Seite 14

Hier findet ihr zum einem den Punkt weiterführende Ultraschalluntersuchungen. Bei Hinweisen auf eventuelle Befunde, wie beispielsweise Fehlbildungen, werden weitere Untersuchungen durchgeführt und hier eingetragen. Unter dem Punkt Dopplersonographische Untersuchungen werden die Blutströme eures Babys gemessen. Über die Geschwindigkeit des Blutstromes lässt sich erkennen, ob die Blutgefäße und Organe eures Babys sich gesund entwicklen.

Mutterpass Seite 15 & 16

Auf den letzten beiden Seiten wird die Abschlussuntersuchung (Epikrise) zusammengefasst. Dabei werden auch die Untersuchungen und Befunde während des Schwangerschaftsverlaufes mit einbezogen. Ihr findet hier Eintragungen zum Verlauf der Schwangerschaft, zur Entbindung und des Wochenbetts. Als Wochenbett bezeichnet man die Zeitspanne nach der Geburt euren Babys bis zur Rückbildung eurer schwangerschaftsbedingten körperlichen Veränderungen. Es handelt sich dabei um circa 6 bis 8 Wochen, die eurer Körper braucht, um sich hormonell und auch physisch wieder umstellen zu können. Die Wunden der Gebärmutter müssen verheilen und Ihr euch erholen. Sollte es während dieser Phase zu besonderen Befunden kommen, werden diese hier eingetragen. Auch sollte es zu Komplikationen bei der Entbindung gekommen sein, die besondere Maßnahmen erfordert haben. Zum Beispiel einen Kaiserschnitt.

Wir haben ein schönes und übersichtliches Video gefunden, welches den Mutterpass nochmals leicht und verständlich erklärt:

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Mutterpasshüllen – warum langweilig, wenn´s auch schön geht?

Der Mutterpass sollte immer als Mutterpass erkennbar sein, damit man ihn in eventuellen Notfällen sofort identifizieren kann. Für alle unter euch, die ihren Mutterpass gerne individualisieren möchten, haben wir hier eine kleine Auswahl wirklich niedlicher Hüllen als Anregung zusammengestellt.

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