Schwanger durch Lusttropfen – geht das wirklich? Eine Frage, die sich auch heutzutage viele Menschen stellen. Das sogenannte Präejakulat tritt aus dem Penis des Mannes aus, noch bevor es zu einem Samenerguss kommt. Man ging lange Zeit davon aus, dass es unwahrscheinlich ist, von dem Lusttropfen schwanger zu werden. Mittlerweile ist jedoch klar, dass auch der Sehnsuchtsstropfen die Eizelle erfolgreich befruchten kann. Der Grund: Er enthält oftmals eine geringe Menge an Spermien.
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Lusttropfen – was ist das?
Der Lusttropfen wird auch Sehnsuchtstropfen, Vorsaft oder Präejakulat genannt. Er steht für das Sekret, das unter Umständen bereits vor dem Samenerguss aus dem Penis austritt, sofern der Mann erregt ist. Heikel daran ist vor allen Dingen, dass auch der Lusttropfen bereits Samenzellen enthalten kann.
Kann man von einem Lusttropfen schwanger werden?
Kurz und knapp: Das ist möglich. Die klare Flüssigkeit hat zwar auf den ersten Blick nicht sonderlich viel mit dem Ejakulat zu tun. Dennoch kann eine geringe Menge an Spermien im Lusttropfen enthalten sein. Durch das Präejakulat schwanger zu werden ist zwar eher unwahrscheinlich, aber eben doch möglich. Bereits ein einzelnes Spermium reicht aus, um eine Eizelle zu befruchten. Wer bei der Verhütung kein Risiko eingehen möchte, sollte diese Tatsache beachten. Der Coitus interruptus – das vorzeitige Herausziehen des Penis aus der Scheide – ist somit keine sichere Verhütungsmethode.
Schwanger durch Petting – geht das?
Unabhängig von dem Coitus interruptus bestehen weitere Möglichkeiten, durch den Lusttropfen schwanger zu werden. Und zwar schon beim Petting. Reibt der Mann seinen Penis an der Vagina der Frau, kann dies zum Austreten eines Lusttropfens führen – und eine Schwangerschaft ist nicht mehr ausgeschlossen. Rein theoretisch besteht sogar die Möglichkeit, durch einen Lusttropfen, der sich am Finger befindet, befruchtet zu werden. Zwar sind im Lusttropfen sehr wenige Spermien enthalten, wird der Finger allerdings direkt in die Scheide der Frau eingeführt, ist eine Befruchtung zumindest denkbar. Dennoch ist die Chance natürlich weitaus kleiner, als wenn der erigierte Penis in die Scheide eingeführt wird.
Schwanger durch Lusttropfen: Wahrscheinlichkeit und Statistik
Coitus interruptus – das älteste Verhütungsmittel
Der Coitus interruptus wurde schon im Koran und in der Bibel beschrieben. Er zählt damit zu den ältesten uns bekannten Verhütungsmitteln. Und auch heute greifen viele Paare auf diese Art der Verhütung zurück. Dabei geht es darum, dass der Mann rechtzeitig den Geschlechtsverkehr mit der Frau unterbindet. Kurz vor seinem Orgasmus zieht er den Penis aus der Scheide und ejakuliert außerhalb des weiblichen Körpers. Dies dient dazu, eine Schwangerschaft zu verhindern. Generell bietet das Vorgehen durchaus einen gewissen Schutz vor Schwangerschaften, aber wirklich sicher ist die Verhütungsmethode nicht. Schon vor dem Samenerguss kann Samen aus dem Penis austreten. Der Lusttropfen ist der größte Unsicherheitsfaktor, der beim Coitus interruptus oftmals unterschätzt wird.
Ein weiteres Problem liegt darin, dass der Mann sich unter Kontrolle haben muss. Es gilt, den richtigen Augenblick für eine Unterbrechung des Geschlechtsverkehrs zu finden. In der sexuellen Ekstase kann es allerdings durchaus passieren, dass dies nicht gelingt. Abgesehen von der Gefahr einer Schwangerschaft schützt der Coitus interruptus nicht vor Krankheiten. Neben dem Risiko einer Schwangerschaft besteht somit auch die Gefahr, sich mit einer Geschlechtskrankheit anzustecken.
Schwangerschaft durch Lusttropfen vermeiden – richtig verhüten
Um eine Schwangerschaft durch einen Lusttropfen zu vermeiden, sollte die richtige Verhütung gewählt werden. Ein Eindringen ohne Kondom ist natürlich sehr risikobehaftet und sollte nur dann stattfinden, wenn eine Schwangerschaft keine schlimme Vorstellung ist. Darüber hinaus ist auch beim Vorspiel Vorsicht geboten. Feuchte Finger sollten stets mit einem Reinigungstuch abgewaschen werden, um den Lusttropfen nicht ausversehen in die Scheide der Frau einzuführen.