In vielen Kinderzimmern leben unzählige Kuscheltiere, die längst nicht alle mit kindlicher Liebe überschüttet werden und stattdessen ungebraucht in der Ecke liegen. Dabei sind die Kuscheltiere oft noch in einem sehr guten Zustand und definitiv zu schade, um diese in der Mülltonne zu entsorgen. In diesem Artikel erfahrt ihr, wohin ihr Kuscheltiere spenden könnt und mit welchen anderen Spenden ihr Kindern in Not helfen könnt.
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Wie uns das Kuscheltier begleitet
Habt ihr auch noch euer erstes Kuscheltier, das euch durch die Kindheit bis hinein ins Erwachsenenalter begleitet hat? Das ist nicht ungewöhnlich, denn vor allem das Lieblings-Kuscheltier aus den Kindertagen wird auch von Erwachsenen gehütet wie ein wertvoller Schatz.
Vielleicht sieht das einst glänzende Fell mittlerweile stumpf, gar „abgekuschelt“ aus. Schnurrhaare, Ohren oder der Schwanz fehlen bereits komplett, doch die gemeinsamen Erinnerungen bleiben lebendig. Auch, wenn das besagte Kuscheltier vielleicht nicht mehr das Bett mit euch teilt, wird es irgendwo bei euch daheim herumliegen oder mittlerweile mit eurem eigenen Kind kuscheln. Wegschmeißen? Nie und nimmer!
Denn bei manchen Teddys & Co. handelt es sich nicht nur um beliebige Spielzeugtiere, die mit Watte gefüllt und mit Plüsch oder einem anderen Material überzogen sind. Einige Kuscheltiere sind viel mehr als das! Sie sind die ersten besten Freunde, an welchen sich Kinder ausweinen und mit denen sie ihre ersten Abenteuer durchleben. Einschlafen ohne den kuscheligen Freund? Das ist für viele Kinder unvorstellbar.
Die ersten Kuschelgefährten bekommen Kinder oft schon im Säuglingsalter oder gar zur Geburt. Vor allem zum Einschlafen erfreuen sich die plüschigen Gesellen einer großen Beliebtheit. Dabei räumen selbst Psychologen dem Kuscheltier eine wichtige Rolle im Abnabelungsprozess zu, indem es den Kleinen dabei hilft, ohne den gewohnten Körperkontakt mit den Eltern in den Schlaf zu finden.
Kein Wunder, denn Kuscheltiere strahlen Geborgenheit, Nähe sowie Wärme aus und bilden eine Konstante in fremden Umgebungen. Somit begleiten Stofftiere Kinder beim Älterwerden und helfen dabei, sich von den Eltern abzunabeln. Kurz gesagt: Jedes Kind sollte ein Kuscheltier besitzen!
Wie werden Eltern angehäufte Kuscheltiere los?
Wie bereits erwähnt, wirkt sich ein Kuscheltier durchaus positiv auf das Leben von Kindern aus, doch Eltern kennen dieses Phänomen: Von zwei oder drei Stoff-Freunden werden im Laufe der Zeit schnell zehn oder zwanzig Kuscheltiere, die das Bett, das Regal und den Boden der Sprösslinge bevölkern. Dabei nimmt das Interesse der Kids, genauso wie der Platz im Kinderzimmer durch die fellige Überbevölkerung, zunehmend ab. Doch wohin mit den nicht mehr verwendeten Stofftieren?
Mit einer Kuscheltierspende könnt ihr ärmeren Mädchen und Jungen eine riesige Freude bereiten. Denn was die einen Kinder im Übermaß besitzen, ist für andere Kinder hingegen oft leider gar nicht vorhanden. Dabei sind gerade für Kinder aus armen Familien oder Kinder, die aus welchen Gründen auch immer nicht in ihrer eigenen Familie leben können, plüschige Freunde unverzichtbar.
Zwar wird ein gespendetes Kuscheltier natürlich nicht das komplette Leben des Kindes verändern können, doch es wird ihm helfen, sich geborgen zu fühlen und Trost zu spenden. Und das ist immerhin ein kleiner Schritt, in eine fröhlichere Zukunft des Kindes.
Keine Kuscheltiere an Kinderhilfsorganisationen oder Kindergärten
Kuscheltiere für einen guten Zweck zu spenden, ist gar nicht so leicht, wie es sich anhört. Dies liegt unter anderem daran, dass viele große Kinderhilfsorganisationen, wie zum Beispiel Unicef, das Rote Kreuz, SOS-Kinderdörfer und die Caritas, in der Regel keine Kuscheltierspenden annehmen. Das Gleiche gilt für das Bündnis der Aktion Deutschland hilft, welche sich unter anderem um das Wohl von geflüchteten Kindern kümmert.
Dass bekannte Organisationen keine Kuscheltiere annehmen, klingt im ersten Moment vielleicht etwas komisch, schließlich hat man mit seiner Spende ja nur Gutes im Sinn, doch bei Kuscheltier- oder Sachspenden generell ist schlicht und ergreifend der logistische Aufwand häufig zu hoch.
Große Hilfsorganisationen kaufen daher die gerade benötigten Hilfsmaterialien zentral, damit Kindern in Not zielgerichteter geholfen werden kann. Und gerade bei kleineren und örtlichen Organisationen fehlen außerdem die Räumlichkeiten für zahlreiche Kuscheltier- oder Spielzeugspenden.
Ein weiterer Grund ist der hygienische Aspekt von Kuscheltieren. Denn um den hygienischen Anforderungen der Behörden gerecht zu werden, müssen sogar unbenutzte Kuscheltiere nachweislich professionell gereinigt werden.
Dies stellt natürlich einen großen Zeit- und Kostenaufwand dar, weshalb neben den klassischen Anlaufstellen auch Kindergärten, Kitas, Kirchen sowie Krankenhäuser in der Regel keine Kuscheltiere sowie weitestgehend keine Spielsachen jeglicher Art annehmen können.
Welche Organisationen nehmen Spenden an?
Wegschmeißen müsst ihr die Kuscheltiere dennoch nicht, wäre ja auch wirklich zu schade. Einige Organisationen freuen sich sehr über flauschige Spenden und geben diese mehr als gerne an hilfsbedürftige Kinder weiter.
Zu diesen Organisationen gehört unter anderem Kuscheltiere.org, welche regelmäßig Kuscheltierspenden annehmen und so bereits Kinder in Syrien, dem Irak, in der Ukraine sowie in Flüchtlingsunterkünften mit einem kleinen Trostspender und kuscheligen Freund beglücken konnten.
Wollt ihr der Organisation Kuscheltiere spenden, verpackt diese gewaschen und getrocknet in einen Karton und schickt Teddy & Co. auf ihre Reise, um anderen Kindern ein Lächeln zu schenken. Weitere Infos sowie die Adresse findet ihr auf folgender Webseite.
Eine weitere Anlaufstelle, um Stofftiere für einen guten Zweck zu spenden, sind örtliche Kinderheime. Da bei Kinderheimen in erster Linie die Kosten für die Verpflegung sowie die Unterbringung der Kinder und die Personalkosten gedeckt werden müssen, sind Kuscheltiere sowie andere Spielsachen gerne gesehen. Am besten fragt ihr bei einem Kinderheim in eurer Nähe nach, ob derzeit ein Bedarf an gut erhaltenen Kuscheltieren besteht und wohin ihr diese gegebenenfalls bringen könnt.
Loswerden könnt ihr kaum benutzte Kuscheltiere auch beim sogenannten Plüschtierheim, welches im Jahr 2018 ins Leben gerufen wurde, um echte Tiere in Not finanziell zu unterstützen. Wenn nötig, werden die gespendeten Stofftiere vor dem Weiterverkauf sogar gereinigt und desinfiziert.
Dabei kommen 50 Prozent vom Verkaufspreis Tierheimen in ganz Deutschland zu Gute. Wie die Kuscheltierspende genau funktioniert, was ihr beachten müsst und wohin ihr die aussortierten Stofftiere schicken müsst, erfahrt ihr alles hier.
Weitere mögliche Anlaufstellen für Kuscheltiere sind:
Tierheime: Viele Tierheime sowie Tierschutzorganisationen freuen sich immer über gespendete Kuscheltiere, die nicht mehr benötigt werden. Vor allem Hunde lieben es, mit Stofftieren zu spielen, mit diesen zu kuscheln oder sich daran abzureagieren. Hier werden übrigens auch Kuscheltiere genommen, die nicht mehr perfekt erhalten sind, Löcher haben oder nicht mehr über alle „Teile“ verfügen.
Karnevalsvereine: Auch örtliche Karnevalsvereine freuen sich häufig über Kuscheltierspenden. Wichtig ist allerdings auch hier, dass diese in einem guten Zustand und gewaschen sind. Die Plüschtiere werden dann bei Karnevalsumzügen an Kinder verschenkt.
Altkleider-Container: Kommunale sowie karitativ-gemeinnützige Altkleider-Container können nicht nur mit Kleidung, sondern auch mit Kuscheltieren bestückt werden. Damit diese jedoch auch an Kinder weitervermittelt werden können, müssen die Plüschtiere in einem guten Zustand, sauber sowie unbedingt gewaschen sein. Wichtig ist außerdem, dass die Kuscheltiere nicht lose in die Behälter geworfen, sondern in eine Tüte verpackt werden.
Annoncen in Zeitungen oder am schwarzen Brett: Teilweise wird von Privatleuten über Annoncen in Zeitungen oder auf Online-Plattformen um Kuscheltierspenden gebeten. Viele Supermärkte oder Einkaufszentren verfügen zudem über ein schwarzes Brett, auf welchem Kuscheltiere angeboten oder erfragt werden können.
Alternativen: Geld oder andere Sachspenden
Geldspenden werden in der Regel von allen Kinderhilfsorganisationen gerne genommen und auch dringend benötigt. Dabei können schon kleinere Geldbeträge Großes bewirken, um Kindern in Not zu helfen. Denn mit Geldspenden können die Organisationen schnell und unkompliziert die Dinge einkaufen, die gerade am meisten benötigt werden.
Spenden werden unter anderem vom Roten Kreuz, SOS-Kinderdörfern, Unicef, Caritas oder von der Diakonie entgegengenommen. Dabei steht euch die Entscheidung offen, ob eure Spende einmalig oder regelmäßig erfolgen soll.
Außerdem könnt ihr eure Spende einem ganz bestimmten Projekt zukommen lassen, sei es vor Ort in Deutschland oder in einem anderen Land der Welt. Weitere Infos über alle Projekte sowie Spendenformulare erhaltet ihr online auf den Webseiten der Organisationen.
Doch nicht nur mit Geldspenden könnt ihr Kindern helfen, häufig werden auch Sachspenden dringend benötigt. Um die Situation der Kinder zu verbessern, könnt ihr in der Regel Kinderheimen, Tafeln, Kindertafeln oder auch einigen der bereits genannten Kinderhilfsorganisationen Sachspenden zukommen lassen. Folgende Dinge werden dabei hauptsächlich benötigt:
- Gesellschaftsspiele sowie gut erhaltenes Spielzeug (außer Kuscheltiere)
- Bücher
- Gut erhaltene Kinderkleidung, wie zum Beispiel Jacken, Pullover und Schuhe
- Baby- und Kinderartikel
- Bettwäsche, Decken, Steppdecken
- Sportklamotten, Sportschuhe und Sporttaschen
- Kinderbetten oder andere Kindermöbel, wie zum Beispiel Schränke, Kommoden oder Schreibtische
- Bastelmaterial (Stifte, Wasserfarben, Blöcke, Scheren, usw.). In diesem Zuge könnt ihr euch auch die Aktion von Stifte stiften anschauen, hier geht es zur Webseite
- Diverse Hygieneartikel
Alle wichtigen und weiteren Informationen zu den unterschiedlichen Organisationen sowie Spendenmöglichkeiten findet ihr hier:
SOS-Kinderdorf
Deutsches Rotes Kreuz
Unicef
Diakonie
Aktion Deutschland hilft