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Kind hört nicht – 5 Tipps, um sich Gehör zu schaffen!

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Wasch dir bitte die Hände vor dem Essen!“, „Bitte putze deine Zähne!“, „Schlafanzug an und dann bitte in dein Bett!“, „Komm jetzt zum Essen!“, „Bitte räume dein Zimmer auf!“ Bestimmt kommen euch diese Sätze mehr als bekannt vor. Und diese Beispielsätze sind nur wenige von vielen Anweisungen und Bitten, die Eltern Tag um Tag an ihre Kinder richten.

Doch leider kommt es allzu oft vor, dass die lieben Dreikäsehochs gar nicht auf das Gesagte reagieren oder die Bitten in die Tat umsetzen. Vor allem, wenn die Kinder mit Spielen beschäftigt sind, sich draußen austoben oder vor dem Fernseher sitzen, kommt es häufig vor, dass sie euch Eltern konsequent ignorieren.

Und nicht nur in den eigenen vier Wänden schalten Kinder auf Durchzug. Auch beim Einkaufen, bei Freunden oder zu Besuch bei den Großeltern haben Eltern oft das Gefühl, von ihren Sprösslingen nicht ernst genommen zu werden. Dies verstärkt den elterlichen Ärger dann zusätzlich.

Doch was sind die Gründe, dass einige Kinder nicht auf ihre Eltern hören und was könnt ihr dagegen tun? Hier informieren wir euch, wie es bei euren Kindern besser mit dem Zuhören klappt und wie ihr sie mit praktischen Tipps dazu bringen könnt, eure Anweisungen zu befolgen.

Warum hört mein Kind nicht?

Nervt es euch auch, eurem Sprössling immer alles mehrmals sagen zu müssen? Oder seid ihr es leid, dass euer Kind nörgelt, wenn ihr es um etwas bittet? Wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr oft lauter werden oder Strafen androhen müsst, steht ihr damit nicht allein da. Fast alle Eltern können sehr gut nachempfinden, dass die eigenen Kinder einen hin und wieder an den Rand des Wahnsinns treiben können.

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Doch an was liegt es, dass einige Kinder einfach nicht hören? Zu Beginn sei gesagt: Eure Lieblinge machen das in den seltensten Fällen aus böser Absicht oder um euch mutwillig zu ärgern. Ein Mitgrund für das häufige Nicht-hören ist, dass Kinder über ein selektives Hörvermögen verfügen, welches sich maßgeblich von dem Gehör eines Erwachsenen unterscheidet.

Kinder filtern für sie unwichtige Hintergrundgeräusche einfach heraus und nehmen einige Geräusche kaum bis gar nicht wahr. Davon können natürlich auch elterliche Anweisungen, Bitten sowie Mahnungen betroffen sein. Zwar ist die Hörfähigkeit an sich mit etwa sieben Jahren voll ausgebildet, allerdings noch lange nicht vergleichbar mit dem Hörsinn eines Erwachsenen.

Zum Glück liegt nur in wenigen Fällen ein Problem mit den kindlichen Ohren vor. Wenn ihr allerdings bei eurem Kind ein gesundheitliches Problem mit dem Gehör vermutet, solltet ihr auf alle Fälle den Kinderarzt oder einen Facharzt aufsuchen.

Dies sind häufige Gründe, warum Kinder ihre Eltern manchmal auf Durchzug stellen:

Machtkämpfe austragen: Gerade Kinder, die immer strikt die elterlichen Regeln befolgen müssen oder deren Bedürfnisse nicht ernst genommen werden, beginnen mit der Zeit damit, sich nichts mehr von den Eltern sagen lassen zu wollen. Eine Folge daraus kann sein, dass sich Machtkämpfe zwischen Kind und Eltern entwickeln.

Aufmerksamkeit auf sich ziehen: Unter anderem an einem stressigen Tag kann es vorkommen, dass dem Kind zu wenig Aufmerksamkeit zuteilwird. Aus diesem Grund ziehen einige Kinder für sich die logische Konsequenz, den Aufforderungen der Eltern kein Gehör zu schenken, um so Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Fehlende Konsequenzen: Eltern drohen gelegentlich Strafen oder Konsequenzen an, wenn sich das Kind beispielsweise nicht anständig benommen hat. Werden diese letztendlich jedoch nur sehr selten oder gar nicht durchgeführt, nehmen Kinder die Warnungen nicht mehr ernst.

Unzufrieden mit sich selbst: Entwicklungsschübe, Frust im Kindergarten oder der Schule sowie belastende und außergewöhnliche Ereignisse können bei Kindern dafür sorgen, dass sie unzufrieden mit sich sind. Dies kann in Trotzattacken enden zu und Ungehorsam gegenüber Eltern führen.

Weitere Gründe können sein:

  • Euer Kind fühlt durch zu viele Regeln überfordert und ignoriert daraufhin eure Anweisungen.
  • Euer Kind ist schlicht und ergreifend in das Spielen vertieft.
  • Wenn euer Kind ein Träumer ist, wird es sich gedanklich oft in seiner eigenen Welt befinden und gar nicht bemerken, dass ihr was von ihm möchtet oder ihr mit ihm gesprochen habt.
  • Euer Kind fühlt sich ungerecht behandelt und lässt euch dies durch Ungehorsam und Bockigkeit spüren.

5 Tipps, wie ihr eure Kinder langfristig zum Zuhören bringen könnt

Die täglichen Diskussionen und Ermahnungen können wirklich ziemlich auf die Nerven gehen. Wenn euer Kind dann auch noch bockig oder stets anderer Meinung ist als ihr Eltern, werdet ihr täglich aufs Neue auf eine Geduldsprobe gestellt.

Damit ihr gar nicht erst laut werden oder eurem Kind eine Strafe oder ein Verbot androhen müsst, haben wir 5 hilfreiche Tipps für euch zusammengefasst:

Tipp 1: Kontaktbrücke bauen

Von irgendwo aus der Wohnung oder dem Haus eurem Kind Anweisungen zuzurufen, ist sinnlos. Ihr müsst als Eltern vor Ort und präsent sein. Begebt euch dafür in den gleichen Raum sowie auf die Augenhöhe eures Kindes und sprecht eure Bitte ruhig und deutlich aus. Wartet die Reaktion eures Kindes ab und beobachtet genau, ob es euer Anliegen verstanden hat.

Wichtig ist auch, dass ihr euch währenddessen ausschließlich auf euer Kind konzentriert und ihm eure volle Aufmerksamkeit widmet. Dieses merkt mit seinen sensiblen Antennen nämlich sofort, wenn ihr nicht ganz bei der Sache seid.

Tipp 2: Vermeidet nach jeder Aufforderung das Wörtchen „okay?“

Viele Eltern beenden unbewusst ihre Bitte mit der kleinen Endung „okay?“. Diese Rückversicherung wird allerdings nicht den gewünschten Effekt hervorbringen. Wenn ihr euer spielendes Kind auffordert sich bettfertig zu machen, indem ihr es bittet: „Zieh jetzt deinen Schlafanzug an und putze deine Zähne, okay?“ wird sich euer Kind natürlich denken, dass es nicht okay ist und in der logischen Konsequenz weiterspielen.

Das nett gemeinte „okay?“ ist also eine überflüssige Satzendung, die häufig das Gegenteil bewirkt. Formuliert eure Bitte mit Nachdruck und achtet zudem auf die Stimmlage. Das heißt: Eure Stimme sollte von oben nach unten geführt werden, damit sich das Gesagte nicht wie eine Frage anhört. Denn dadurch wird euer Kind denken, es kann sich für eine andere Möglichkeit entscheiden, nämlich jetzt noch nicht Zähne zu putzen und stattdessen lieber weiter zu spielen.

Hilfreicher sind Wörter zu Beginn eines Satzes, wie zum Beispiel „Wenn“ oder „Sobald“. „Wenn du jetzt dein Zimmer aufräumst, können wir später ein Eis essen.“

Tipp 3: Gebt klare Anweisungen

Es ist sehr wichtig, dass ihr eurem Kind eine klare Anweisung erteilt. Tobt es zum Beispiel wie wild im Wohnzimmer herum, während ihr euch als Paar oder mit einem Freund unterhalten wollt, hilft es nicht euer tobendes Kind zu bitten: „Liebling, könntest du etwas leiser sein, damit sich die Erwachsenen unterhalten können?“. Stattdessen klar und präzise: „Sei jetzt ruhig und beschäftige dich leise. Wir wollen uns unterhalten!“. So weiß euer Kind, was genau ihr von ihm verlangt und kann der Aufforderung nachkommen.

Ein weiteres Beispiel zur Veranschaulichung wäre, wenn ihr euer Kind zum Essen rufen wollt. Sagt ihm kurz und bündig, was ihr von ihm wollt: „Das Essen steht auf dem Tisch. Komm und setz dich an den Esstisch.“ So kommt es meist erst gar nicht zu einer Diskussion, ob das Essen nicht erst 10 Minuten später begonnen werden kann.

Tipp 4: Anreize schaffen

Kleine Anreize wirken bei Kindern oft Wunder. Zum Beispiel könnt ihr euer Kind besser zum Kinderzimmer aufräumen motivieren, wenn ihr kleine Anreize schafft. So könnt ihr beispielsweise in Aussicht stellen, dass ihr, nachdem das Zimmer aufgeräumt wurde, zusammen auf den Spielplatz geht oder gemeinsam ein Spiel spielt. So geht die elterliche Anweisung besser von der Hand, da euer Kind weiß, dass anschließend noch eine schöne Alternative wartet.

Tipp 5: Konsequenzen folgen lassen

So schwer es euch auch fallen mag, aber hin und wieder müsst ihr einfach durchgreifen und euren Worten Taten folgen lassen. Euer Kind wird schnell merken, dass es davon profitiert, wenn es mit euch kooperiert und ihr gemeinsam an einem Strang zieht.

Eine mögliche Androhung könnte sein: „Du räumst jetzt sofort dein Zimmer auf, ansonsten darfst du später nicht mit deinem Freund oder deiner Freundin zum Spielen nach draußen.“ Wird das Zimmer nach eurer angekündigten Konsequenz nicht vom Chaos beseitigt und euer Sprössling darf dennoch mit seinen Freunden spielen, wird er euch auch bei der nächsten Drohung nicht ernst nehmen.

Allerdings sollten die von euch angedrohten Konsequenzen realistisch und durchsetzbar sein. Dass ihr beispielsweise den Fernseher aus dem Fenster werfen wollt, wenn nicht ins Bett gegangen wird, erscheint für euer Kind unwahrscheinlich. Besser ist, ihr lasst eine realistische Konsequenz folgen, wie zum Beispiel, dass es dann eben keine Gute-Nacht-Geschichte mehr gibt, da zu viel Zeit vertrödelt wurde.

Weitere einfache Tricks, damit euer Kind besser auf euch hört:
Loben ist besser als schimpfen. In Situationen, in welchen sich euer Kind richtig verhält und auf euch hört, solltet ihr nicht mit einem Lob zurückhalten. Das spornt Kinder dazu an, das nächste Mal wieder artig zu sein und eurer Bitte nachzukommen.

Formuliert eure Bitte und Aufforderung nie als Frage. Euer Kind weiß nicht genau, wie es mit dem Gesagten umgehen soll und ihr vermittelt ihm, dass es eine Entscheidungsmöglichkeit gibt.
Klingt autoritär sowie bestimmt, bleibt aber dennoch freundlich!

Achtet darauf, stets kurze und klare Anweisungen zu geben.

Anstatt negative Formulierungen zu verwenden, solltet ihr eure Bitte positiv formulieren.

Während ihr eure Bitte äußert, solltet ihr euch konzentriert mit eurem Kind befassen und ihm auf Augenhöhe begegnen. Spult ihr stattdessen immer in genervtem Ton, stets die gleichen Wiederholungen ab, stoßt ihr höchstwahrscheinlich auf taube Ohren.

Motiviert euer Kind und sagt ihm, was es gut kann. Vor allem beim Hausaufgabenfrust ist dies oft hilfreich. Hier ein Beispiel: „Mit ein bisschen Übung bist du auch in Mathematik so gut, wie jetzt schon in Deutsch.“

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